Den jahrgangsgemischten Klassen 7-10 liegt das pädagogische Konzept des Erdkinderplans zugrunde.
Die vorbereitete Umgebung des Erdkinderplans ist ein "Center of Work & Study", in dem im Idealfall folgende Elemente als Lernfelder umgesetzt sind:
Alle Bausteine finden in den entsprechenden Lerngruppen statt. Die Umsetzung kann aber je nach vorbereiteter Umgebung variieren. Natürlich ist es sinnvoll, dass man als Community die Verantwortung spürt, eigene Tiere zu pflegen. Aber eine Struktur für die Tierhaltung aufzubauen, kostet viel Zeit und braucht zumindest am Anfang Erwachsene, die dies betreuen. Schließlich müssen die Tiere auch am Wochenende versorgt werden. Wenn dies nicht möglich ist, kann man mit anderen Einrichtungen kooperieren, damit die Jugendlichen Erfahrungen im Bereich Tierhaltung machen können. Den Umgang mit Gästen kann man lernen, indem man ein Gästezimmer vermietet. Man kann aber auch Events wie zum Beispiel Theateraufführungen durchführen und in diesem Rahmen Gäste bewirtschaften.
Unsere vier „Adolescent Communities“ bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, alle Bereiche des Erdkinderplanes in den vier Jahren, in denen die Jugendlichen Teil der Gruppe sind, kennenzulernen. Die einzelnen Klassen teilen Experten, tauschen sich aus, lernen gegenseitig von Erfahrungen und entwickeln das Erdkinderkonzept der BMS gemeinsam. Wir verstehen uns als ein Erdkinder-Team. Dennoch hat jede Community auch Schwerpunkte und Besonderheiten, abhängig von den Orten, an denen sie arbeiten, den Schülern, die dort lernen und den Lernbegleitern, die sie begleiten.
Das Curriculum, welches in diesen Orten umgesetzt wird, ist wie folgt strukturiert:
Dabei werden die Lehrpläne der Fachbereiche Realschule Plus natürlich komplett umgesetzt. Die Besonderheit der Montessoripädagogik besteht vor allem darin, dass der „Erdkinderplan“ durch die eingangs dargestellte vorbereitete Umgebung gegenüber dem herkömmlichen „Lehrplan“ praktisches und akademisches Lernen stets miteinander verbindet. Inhalte werden nicht nur im fachspezifischen Kontext gelehrt, sondern fächerübergreifend und anwendungsorientiert.
Darüber hinaus gilt der Blick immer dem individuellen Lernstand des Kindes, welcher in der Altersmischung Berücksichtigung findet. Das bedeutet, dass deutlich über den herkömmlichen Lehrplaninhalten hinaus gefordert werden kann. Umgekehrt führen Teilleistungsstörungen nicht zum Ausschluss aus Lernprozessen sondern werden individuell berücksichtigt. Nicht zuletzt wird dem Selbstausdruck, der für die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen sehr wichtig ist, viel Raum gegeben. Über diesen Zugang entwickeln viele Jugendliche ihre Persönlichkeit und ein gefestigtes Arbeits- und Sozialverhalten, welches eine sehr gute Basis für die Arbeit an weiterführenden Schulen oder in Ausbildungsberufen bildet.
Ein wesentliches Tool zur Dokumentation und zum Austausch zwischen den schulischen und außerschulischen Lernorten ist das eigens für unsere Schule programmierte "Digitale Klassenbuch". Dieses Dokumentationssystem ist weltweit einzigartig und nach dem "Plan of Study and Work" aufgebaut, was die Eingabe extrem erleichtert und für ein ideales Maß an Transparenz bei der individuellen Entwicklung der Schüler*innen sorgt.